Bleichgel und blaues Licht für weiße Zähne

Zahnaufhellung oder “Bleaching” heißt das neue Zauberwort, wenn es um die Schönheit geht. Was in den Vereinigten Staaten längst üblich ist, findet mittlerweile auch in Frankfurt immer mehr Anhänger. Wenn Hollywood-Schauspieler mit ihren schneeweißen Zähnen von Kinoleinwänden um die Wette strahlen, sehen die eigenen Zähne im Vergleich dazu meist eher beklagenswert aus.

Kein Wunder, daß nach einer von der Initiative proDente – ein Zusammenschluß von zahnärztlichen und industriellen Organisationen – in Auftrag gegebene Umfrage ein Viertel der Deutschen eine große Bereitschaft zeigt, mehr Geld für schöne Zähne auszugeben.

Am weitesten verbreitet ist die Behandlung mit wasserstoffperoxydhaltigen Mitteln. Hierbei wird das sogenannte Bleichgel auf den Zahn aufgetragen, wo es einige Zeit einwirkt und dabei die im Zahn enthaltenen Farbstoffe chemisch so verändert, daß der Zahn weniger gelblich aussieht. Die Befragung mehrerer Frankfurter Praxen zeigt, daß offenbar die meisten Zahnärzte diese Form der kosmetischen Behandlung im Programm haben.

Am Opernplatz gibt es seit November vergangenen Jahres sogar eine Einrichtung, die ausschließlich Zahnaufhellungen anbietet. Entstanden ist sie aus der “Praxis am Opernplatz” heraus. “Die Nachfrage war so groß, daß die Gründung eines separaten Geschäfts die logische Konsequenz war”, sagt die Managerin der “A1 Lounge”, Patrizia Briguglio. “Das Sprechzimmer war durch die Bleaching-Beratung ständig belegt.” Außerdem ist die sterile Atmosphäre einer Zahnarztpraxis für solche kosmetischen Eingriffe nicht besonders angemessen. Die Verwendung des blauen Plasmalichts sei besonders zahnschonend. Bereits nach einer Stunde ist die Prozedur Briguglio zufolge beendet.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. August 2005